51 Jahre Schweizer Frauenstimmrecht – wo stehen wir heute?

51 Jahre Schweizer Frauenstimmrecht – wo stehen wir heute?

Einer von denjenigen, die behaupten, früher sei alles besser gewesen, bin ich wahrlich nicht. Ganz im Gegenteil bin ich der Meinung, dass es im Gesellschaftlichen nach wie vor nötig ist, zahlreiche Defizite aufzuarbeiten – Women’s Lib ist für mich keine museale Episode der Vergangenheit, sondern ein Versprechen, das wir unseren lieben Frauen zwar einmal gegeben, aber nie wirklich erfüllt haben! Wobei ich allerdings auch sagen muss, dass sich der Umgang der beiden Geschlechter[1] miteinander früher deutlich unkomplizierter darstellte als heute.

Einst erschien vieles wichtiger, als redundante Endlosdebatten darüber zu führen, wem letztendlich die Weisungsbefugnis in der ehelichen Zweckgemeinschaft zustehen solle. Ich halte dies für einen von den Suffragetten errichteten Nebenkriegsschauplatz, denn zumindest eines dürfte doch wohl ausser Frage stehen – Adam war VOR Eva auf dieser schönen Welt! In seiner bekannt pragmatischen Art bringt es der Engländer auf den Punkt, wenn er sagt: «When Adam ploughed and Eve span, who was then the gentleman?»[2]

Dienen als Lebensaufgabe

Während sich so manche Kratzbürste noch immer in den Schlachten der Vergangenheit verzettelt, hat die moderne Frau die Zeichen der Zeit längst erkannt, fügt sich freudig den Notwendigkeiten des Lebens, ordnet sich aus innerer Überzeugung dem Manne unter und ist sich sehr wohl bewusst, dass es von der Schöpfung planmässig angelegte Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, die über das lediglich Anatomische hinausgehen und zu einer natürlichen Hierarchisierung geführt haben – der ‹göttlichen Ordnung›. Und um diese natürliche Ordnung mit Sinn zu erfüllen und die Standardabläufe in einer ehelichen Zugewinngemeinschaft übersichtlich, effizient und reproduzierbar zu gestalten, bieten sich Befehls- und-Gehorsamsketten in der Art, wie sie beim Militär seit Jahr und Tag erfolgreich praktiziert werden, geradezu an. Wie so etwas im Ehealltag lösungsorientiert umgesetzt werden kann, das möge ein Beispiel aus der Nachrichtentechnik verdeutlichen.

Solide Technik im Dienste der Frau

Früher hingen in vielen Hausfluren schicke schwarze Wandtelefone (siehe Abb. unten). Dieser Fernsprecher 08/15, wie er amtlicherseits korrekt bezeichnet wurde – ein regelrechtes Leuchtfeuer modernen Industriedesigns –, war legitimer Nachfolger des Feldfernsprechers 33 der deutschen Wehrmacht. Dieses legendäre Gerät stellte seine Unverwüstlichkeit selbst unter schwerem Schiffsartilleriebeschuss in U-Boot-Bunkern am Atlantik, während der Panzerschlacht bei Kursk und im Kessel von Stalingrad unter Beweis.[3] Verantwortungsbewusste Haushaltungsvorsteher sind im Wissen um nur schwer kontrollierbares weibliches Kommunikationsverhaltens auch heute noch bestens beraten, über ihren häuslichen Fernsprechvorrichtungen ein Schild mit der ermahnenden Maxime «Fasse Dich kurz!» anzuschrauben und mit dem Sprechgerät eine Zeitschaltuhr zu koppeln, die nach Freischaltung durch den Haushaltungsvorstand eine maximale Redezeit von drei Minuten gestattete. Dies gibt der Frau ausreichend Gelegenheit, jeweils am Neujahrsmorgen das jährliche Kontaktgespräch mit ihrer Mutter zu führen.

Fernsprecher 08/15, Symbolbild

Entsprechend fernmeldetechnischen Erfahrungswerten reicht eine solche Zeitspanne voll und ganz dazu aus, Basisinformationen bezüglich des beidseitigen Befindens auszutauschen und sich zusätzlich über das geplante Vorgehen im bevorstehenden Jahr detailliert ins Benehmen zu setzen. Ausserdem verfolgt die dreiminütige Zeitvorgabe einen erzieherischen Zweck und trägt dazu bei, weibliche Redseligkeit[4] auf ein erträgliches Mass zu reduzieren, Telefonkosten im Rahmen und damit den Haussegen insgesamt in der Horizontalen zu halten.

Miteinander statt gegeneinander

Heutzutage treibt der übersteigerte Drang nach Gleichberechtigung bei einigen Frauen seltsame Blüten: Manche dieser Klageweiber betrachten es bereits als ‹Mikroaggression›, wenn man ihnen die Tür aufhält oder in den Mantel hilft. Sie unterstellen, damit solle ihnen nicht geholfen, sondern signalisiert werden, dass ‹Mann› sie für zu bekloppt halte, die diffizilen Öffnungs- und Schliessmechanismen von Türen zu kapieren oder sich ihre Klamotten selbst anziehen zu können. Man kann die Dinge drehen und wenden, wie immer man will, die allgemeine Lebenserfahrung zeigt eindeutig, dass Frauen häufig genug Mühe damit bekunden, sich ohne Unterstützung im zugegebenermassen komplexen Raum-Zeit-Kontinuum zurechtzufinden.[5] Betreutes Wohnen kann hier oft schon in jungen Jahren gute Dienste leisten.

Hallo Partner – danke schön

In schwierigeren Lebenszusammenhängen, die kausal vernetztes Denken erfordern, sollten wir Männer dem schwachen Geschlecht nach wie vor helfend zur Seite stehen; dies halte ich für ein Gebot der unter Eheleuten grundsätzlich anzustrebenden Kameradschaft. Beispiel metallene Zahnpasta-Tuben: Frauen sind sich häufig der Vorteile des sequentiellen Von-hinten-Aufrollens gegenüber dem planlosen Die-Tube-von-der-Mitte-her-Flachdrücken nicht bewusst. Hier ist männliche Hilfestellung nötig. Dass nicht nur das Material der Tuben an sich, sondern auch deren unterschiedliche Inhalte differenzierte Vorgehensweisen erfordern,[6] sollte in einer separaten Unterrichtseinheit behandelt werden, um intellektuelle Überforderungen zu vermeiden.

Wir schaffen das!

Die Marketingmassnahme der Einführung von Plastiktuben für Zahnpasta verschob das vielschichtige Problem der wirkungsvollen Tubenentleerung nur, ohne es grundsätzlich zu lösen, denn bei Mostrich, der nach wie vor in Metalltuben geliefert wird, besteht diese Schwierigkeit weiterhin, und ein Ausweichen auf Senf in Gläsern kann nicht die Lösung sein! Senf in Metalltuben hat sich andererseits als ein didaktisches Hilfsmittel der Wahl bewährt, wenn es darum geht, Frauen in den Geheimnissen ökonomisch erfolgreicher Haushaltsführung zu unterweisen. Das regelmässige Üben im trauten abendlichen Familienkreis unter Anleitung des Haushaltungsvorstandes gemäss Pestalozzis Kopf-, Herz- und Handprinzip nimmt der Frau ihre instinkthafte Angst vor dem Unbekannten, und im direkten Vergleich Metall-Senftube versus Plastik-Zahnpastatube wird es der Frau während der praktischen Übungen dann schnell einmal klar, welcher Technik mit dem Ziel korrekter Tubenbehandlung der Vorzug zu geben ist. Wie so oft in der Pädagogik ist auch hier die ständige Wiederholung der Schlüssel zum Erfolg.


[1] Auf die wenig zielführende Diskussion, wie viele Geschlechter es denn nun eigentlich gebe, lassen wir uns an dieser Stelle nicht ein.

[2] Qualitätsübersetzung aus dem Internet: «Wenn Adam pflügte und Eva spann, wer war dann der sanfte Mann?»

[3] General Paulus’ letztes gebührenpflichtiges Ferngespräch nach Berlin mit dem Feldfernsprecher 33: «Melde gehorsamst, mein Führer, die 6. Armee verfügt noch exakt über EIN Telefon, die anderen hat der Russe – Sieg Heil!»

[4] In der Soziolinguistik wird dieses bei Frauen signifikant häufiger als bei Männern zu beobachtende Phänomen mit dem Fachterminus ‹Weibergewäsch› bezeichnet.

[5] Aus dem Nähkästchen geplaudert: Ich kannte Frauen, die es trotz intensiven Suchens nicht schafften, ihre Geldbörse und ihre Kreditkarten wiederzufinden, nachdem sie sich mit mir im Autokino ‹Hausfrauen-Report 3› angesehen hatten.

[6] Man vergleiche tubenverpacktes Tomatenmark mit Veilchen-Brillantine in Tuben: Was auf den ersten Blick verblüffend ähnlich wirkt, kann bei Verwechslungen verheerende Auswirkungen haben!

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