Europa muss wieder Flagge zeigen

Europa muss wieder Flagge zeigen

Wenn in TV-Talk-Shows derzeit endlos über die Dauerkrisen lamentiert wird, die Europa seit Jahr und Tag durchleidet, kann man regelmässig die keinerlei Widerspruch duldende General­absolution hören, dass die EU den Völkern Europas nach Jahrhunderten blutiger Konflikte immerhin 70 Jahre Frieden gebracht habe.

Hauptsächlich von linken Warmduschern wird dabei stillschweigend vorausgesetzt, die Abwesenheit von Krieg sei ein Wert an sich. Hält diese Behauptung einer seriösen Prüfung stand? Oder ist dies nicht bloss eine Ausrede, mit der wir uns davor drücken, dem sich als «Flüchtlinge» tarnenden Sozialschmarotzerpack endlich mal zu zeigen, wo bei uns der Vorschlaghammer hängt?

Wie der Volksmund weiss, sind Kompromisse «um des lieben Friedens willen» nicht unbedingt die mutigsten, dauerhaftesten und tragfähigsten. Die Politikgeschichte sollte uns eigentlich mit dem Münchner Abkommen von 1938 gelehrt haben, wohin Duckmäusertum führt. Aber wer in Europa weiss dies noch? Nehmen wir einige Protagonisten der Patchworkfamilie «Europa» einmal etwas näher unter die Lupe.

Deutsche Leitkultur
Wie zum Henker konnte eigentlich die Merkel der auf ihren Job spekulierenden amtierenden Verteidigungsministerin von der Leyen derart auf den Leim gehen? Um die Festung Merkel sturmreif zu schiessen, hat diese scheinheilige Panzer-Trulla ihre Chefin bezirzt, sie solle ihr doch einfach mal wie beim Gros­sen Zapfenstreich vor dem Reichstagsgebäude laut und deutlich nachplappern: «Wir schaffen das!» Frau Bundeskanzlerin hätte, statt so einen Bockmist zu verbreiten, besser ihre werte Frau Verteidigungsministerin zackig und volksnah in den Senkel gestellt: «Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!» Und Fürst-
regent Horst Seehofer bei dieser Gelegenheit in die Alpen verjagt. Aber nein, Rauten-Mutti lässt sich weiter öffentlich veralbern. Während die Volksgemeinschaft frohen Mutes dazu übergeht, das Abfackeln von Asylantenheimen zum deutschen Volkssport zu küren.

Französische Zustände
Der Genosse Hollande wird auf absehbare Zeit nicht die Musse finden, sich mit dem europäischen Kuddelmuddel zu befassen. Bis zur demnächst anstehenden Präsidentenwahl ist er voll damit ausgelastet, seine Regierung so lange umzubilden, bis er auch noch das allerletzte Wählersegment anvisiert hat.

Polnischer Schneid
Während sich «Kerneuropa» in falsch verstandener Menschenliebe und taktischen Spielchen verheddert und sich damit Scheinasylanten und Zar Pu­tin I. widerstandslos ans Messer liefert, hat Polen eine vorbildliche Wahl getroffen. Unter der hoch kompetenten Leitung von Jaroslaw Kaczynskis Gurkentruppe «Recht und Gerechtigkeit» – kurz «Pisspartei» genannt – hat Warschau die Zeichen der Zeit erkannt; eine erste Folge der NATO-Osterweiterung, die auch irgendwie mit der EU zu tun hat, bestand darin, dass die «Polish Tourist Authority» ihren Marketing-Claim änderte. Aus: «Kommen Sie nach Krakau, Ihr BMW ist schon da», wurde: «Kommen Sie nach Masuren, M1-Abrams-Kampfpanzer und die US Marines sind schon da.» EU-Subventionen natürlich auch.

Ungarn schnallts
Wie der selbstverliebt dauergrinsende Roger Köppel, helvetischer Kreuzritter im Kampf gegen den Muselmanen, nach einem Interview mit Viktor Orban, ungarischer Kreuzritter im Kampf gegen den Muselmanen, re­sümierte, werde Europa von einer scheinliberalen Elite dominiert. Diese sei Lichtjahre von den Problemen des Volkes entfernt, korrupt und werde intellektuell von einer Linken gesteuert, die das christliche Europa an islamistische Migranten ausliefern wolle. Merkel beispielsweise wird also nicht nur von «Flinten-Uschi», sondern auch von Sigmar Gabriel mittels der ihr untergejubelten Willkommenskultur schandbar manipuliert. Geistesheroen wie Köppel und Orban fallen auf solches Weicheigesülze natürlich nicht herein.

Fähnlein der Aufrechten
Und welche Flagge muss Europa jetzt endlich zeigen, um wieder zur alten Stärke und den ewigen Werten zu gelangen? Kurioserweise liegt die Antwort darauf in der Schweiz. Besuchen Sie den SVP-Nationalrat Oscar Freysinger im Wallis. Im Keller dieses bekennenden Anti-Europäers – der Europa näher ist, als er jemals zugeben würde – hängt an der Decke die deutsche Reichskriegsflagge aus eherner Zeit. Als die noch über Europa wehte, hätte niemand gewagt, den Anführern dieser Kampfgemeinschaft von der Fahne zu gehen, wie dies im ehrlosen Heute gang und gäbe ist!

Jan Peters

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