Wenn Sie in der Schule im Geografieunterricht Obacht gegeben haben, dann ist Ihnen nicht entgangen, dass Egerkingen seine nationale Bedeutung dadurch erlangt hat, dass sich dort die A1 und die A2 in liebevoller Weise umschlingen. Deshalb erfreut sich Egerkingen auch von jeher grösster Beliebtheit …
… für konspirative Treffen aller Art: Noch bevor die überwiegend mit Radarfalleninstallationen ausgelastete Kantonspolizei etwas bemerkt hat, kann man, wegen der erwähnten exzellenten Verkehrslage, schon längst wieder über alle Berge sein.
Dies zieht natürlich fahrendes Gesindel jeglicher Couleur geradezu magisch an; und der Gemeinderat steht diesem Treiben weitgehend rat- und hilflos gegenüber. Er hat schon öfter versucht, den Dorfnamen aus mafiösen Aktionen herauszuhalten – leider vergeblich. Vornehmlich das Trio infernal um Ex-Nationalrat und SVP-Grufti Ulrich Schlüer, Alt-Nationalrat Thomas Fuchs und SVP-Nationalrat Walter Wobmann beharrt bockig darauf, sich «Egerkinger Komitee» zu nennen, obwohl es regelmässig Ärger gibt und der Gemeinderat ruft: «Höret damit endlich uff!»
Politische Inklusion
Besonders von linker Seite wurde keine Gelegenheit ausgelassen, die Tätigkeiten des «Egerkinger Komitees» gegen den Bau von Minaretten madig zu machen und als durchsichtigen, im Trüben fischenden Rechtspopulismus zu diffamieren. Dies greift allerdings viel zu kurz und verkennt das ausgeklügelte sozialpädagogische Konzept, das hinter dem Egerkinger Komitee-Gedanken steht. Ein differenzierender Blick auf die personelle Struktur schafft schnell Klarheit: Es kann sich eigentlich nur um eine «geschützte Werkstätte» handeln. Damit soll auf verschiedene Weisen Menschen, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, Gelegenheit gegeben werden, auch lauthals Mumpitz von solcher Art äussern zu dürfen, der normale Menschen unverzüglich ins soziale Abseits oder in die Psychiatrie bringt. Nachdem es einige Zeit in und um Egerkingen ruhig geblieben war, hat sich dies inzwischen wieder geändert, indem vehement in Frage gestellt wird, dass sich moslemisch sozialisierte Frauenzimmer einfach diejenigen Sachen anziehen dürfen, die ihnen beziehungsweise ihren Ehegatten ganz besonders gut zu Gesicht stehen. Oder dasselbe verhüllen.
Catwalk des Terrors
Um sich in der Hierarchie der muselmanischen Weibspersonen, welche die gesamte Bandbreite vom schweigsamen Heimchen am Herde bis zur hochexplosiven Gotteskriegerin umfasst, zurechtzufinden, hier eine kleine Auswahl der Gewänder des rätselhaften Orients, dessen Einwohnerschaft uns mehr und mehr überflutet:
- Den Hidschab, eine Art leger um den Kopf getragenes Kopftuch, kennen wir von unserer ehemaligen Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Sie trug ihn damals in Teheran, um die Revolutionswächter zu betören. Wie weit ihr das gelang, können wir nur schwer abschätzen.
- Sehr hübsch ist auch der Nikab. Das ist ein schwarzer Gesichtsschleier, der das ganze Gesicht bedeckt und nur einen Sehschlitz frei lässt. Er verleiht Frauen die unwiderstehliche erotische Ausstrahlung eines Ein-Mann-Schützenbunkers in der elsässischen Maginot-Linie.
- Von zeitloser Eleganz ist die Burka, ein grosszügig geschnittenes blaues Gewand, das über den Kopf gezogen wird und die Frau bis zu den Zehenspitzen verhüllt. Die Augen sind hinter einem feinmaschigen Gitter versteckt, was von innen zu einem insektenhaft gerasterten Weltblick führt.
- Der aus dem Iran stammende Tschador ist ein schwarzer Ganzkörperschleier, der das Gesicht frei lässt. Warum ausgerechnet das Gesicht, können Ungläubige nicht nachvollziehen.
Grenzüberschreitungen
Ohne Rücksicht auf alle bisher zwischen links und rechts verlaufenden Hauptkampflinien bilden sich derzeit bei dieser heftig geführten Diskussion pro und contra Verschleierung die seltsamsten Neu-Allianzen: Hardcore-Feministinnen finden sich plötzlich an der Seite der Reaktion, die SVP kämpft ungewohnterweise für die Selbstverwirklichung der emanzipierten Frau, Suffragetten meinen, jede Frau besitze das Recht, das zu tragen, was sie wolle: einen Burkini, einen Bikini – oder gar nichts.
Umkleideübung
Um gegenseitiges Verständnis zwecks Stabilisierung des sozialen Friedens zu fördern, sollten wir bei diesem Thema einen Neustart mittels eines Rollenspiels wagen: Alle moslemischen Frauen müssen ihre Klamotten im Zeughaus abgeben. Dort melden sich anschliessend sämtliche weiblichen SVP-Mitglieder, um unter der Aufsicht der wahhabitischen Geistlichkeit komplett neu mit Nikabs eingekleidet zu werden.
Einmal im Jahr machen sie sich auf zur Hadsch nach Herrliberg zum «Alte-Simpel-Rapport»; der dortige Hassprediger wird wie Darth Vader verkleidet sein sowie in seiner Philippika die frivolen Schlampen der Love Parade in die tiefste Hölle verdammen. Dies sollte, sportlich ausgedrückt, zu einem Time-out zwischen den Religionen führen.
Wobei dieser Waffenstillstand die Egerkinger Blödmänner hoffentlich nicht auf die Idee bringt, als Nächstes den Mormonen eine verschärfte Kleiderordnung zu verpassen.