Seit Monaten demonstriert das schwedische Fräulein Thunberg unverdrossen mit seinen Fridays-for-Future-Followern – wird dies den «Rest der Menschheit» dazu bringen, sein Verhalten dauerhaft zu ändern? Dieser Frage nachzuspüren, ist der tiefere Sinn des vorliegenden Artikels, der anhand EINES Beispiels aufzeigt, wie wir alle dazu beitragen können, den Klimawandel aufzuhalten. Fest im Glauben stehende SVP-Adepten brauchen diesen Artikel NICHT zu lesen, da sie vom Klimawandel NICHT betroffen sind: Im Hinblick auf seine an intellektuelle Schonkost gewöhnte Gefolgschaft hat Ajatollah Christof Blocher die meteorologischen Naturgesetze für ungültig erklärt; zumindest während der Zeit des Wahlkampfs bis zur Kür des Schweizer National- und Ständerats im Oktober.
Wenn Sie also in Ihrer Nachbarschaft sowohl einen vertrocknenden als auch einen üppig wuchernden Garten entdecken, können Sie davon ausgehen, dass die Einöde einer defaitistischen, von Moskau gesteuerten versifften Kommune gehört, während der tropische Regenwald von vaterländischen Gärtnern erfolgreich mit reichlich Dünger und flächendeckend Glyphosat bewirtschaftet wird. Es geht hierbei nicht um Klimaeinflüsse – die sich u.a. in Form von Niederschlägen äussern –, sondern um Fragen des Glaubens, der bekanntlich nicht nur Berge versetzen, sondern auch das Wohlergehen der Pflanzenwelt beeinflussen kann. Seit Längerem weiss man ja auch, dass Pflanzen sehr feinfühlig darauf reagieren, wie wir Menschen mit ihnen sprechen. Wenn Ihre Frau Sie wieder einmal grundlos provoziert hat und Sie daraufhin dem Lieblingskaktus Ihrer Holden mitteilen: «Du sieht so was von scheisse aus!», dann möchten wir uns gar nicht vorstellen, wie diese sensible Sukkulente darauf reagieren wird.
Alles ändert sich
Kürzlich liessen Warnmeldungen der Schweizer Touristikbranche und unserer quasi-nationalen Airline SWISS aufhorchen: Es drohe die akute Gefahr, dass Herr und Frau Schweizer weniger zu verreisen beabsichtigen; man wisse es zwar noch nicht genau, aber es gebe Anzeichen: Furchtbare Menetekel stünden diesbezüglich bereits an der Wand… Auch im benachbarten Ausland ist man beunruhigt, denn die deutsche SWISS-Mutter Lufthansa sieht sich und ihre anderen Töchter Eurowings und Germanwings von Streiks bedroht, welche die kommunistisch infiltrierte Gewerkschaft UFO anzetteln will. Jetzt mal ganz unabhängig von der Klimadebatte muss laut und deutlich darauf hingewiesen werden, dass Streiks gefälligst ausserhalb der Hauptreisezeiten anzusetzen sind. Alles andere beeinträchtigt die geregelten Abläufe – und sonst gar nichts! Selbst im ehemals so disziplinierten Deutschland kann man für nichts mehr garantieren. Während früher zur zuverlässigen Verhinderung eines politischen Umsturzes noch ein Schild mit der Aufschrift genügte: «Die Herren Revolutionäre werden gebeten, den Rasen nicht zu betreten», so macht heutzutage in Deutschland jeder, was er will. Beispiel: die Lachnummer einer PKW-Autobahn-Maut des sauberen Herrn CSU-Verkehrsministers. «Sag mal, Scheuer, du Dollbohrer, ist dir diese grandiose Idee im Paulanerzelt auf der Wies’n nach der fünften Mass + vier Enzian gekommen?»
Schämen Sie sich!
Da soll es doch tatsächlich noch Leute geben, die ohne Rücksicht auf die Grösse ihres ökologischen Fussabdrucks mit EasyJet für ein Trinkgeld nach Barcelona jetten, dort in einem Uber-Taxi in die Altstadt fahren, wo sie via Airbnb eine Wohnung gemietet haben, in der Sie mit ihren Kumpeln Generalbesäufnisse veranstalten, das Mobiliar ruinieren, das Badezimmer zur Müllkippe umfunktionieren und sich dann darüber mokieren, wie fremdenfeindlich diese bornierten Katalanen sind, die offensichtlich keinerlei Humor besitzen.
Alles beschämend
Das kürzlich in Schweden kreierte Wort «Flugschämen» hat zweifellos das Zeug zum «Wort des Jahres». Nicht nur wegen seines aufsehenerregenden lexikalischen Wertes als Neubildung, sondern auch, weil es von vielen benutzt – und von keinem befolgt wird. Wir ernennen Flugschämen hiermit zum «Sankt-Floriansprinzip» der Linguistik. Oder auch zum «Janus der Aviatik». Während ich im Flugzeug nach Palma sitze, mustere ich die anderen im Fluggerät und denke mir: «Da flieg’ ich nun gerade mal alle sechs Wochen nach Malle. Möchte nicht wissen, wie oft die anderen Suffköppe in dieser Kiste das machen. Echt zum Fremdschämen!»
Es gibt Alternativen
Ändern Sie Ihr Freizeitverhalten; unternehmen Sie keine Flugreisen; ersparen Sie der Umwelt die C02-Belastung. Laden Sie lieber Ihre Freunde zu einer zünftigen Sause ein. Im Laufe der Festivitäten sollten Sie Ihre Stereoanlage schwungvoll aus dem Fenster schmeissen, während Ihre Gäste im Treppenhaus das Geländer mit einer Motorsäge zerkleinern und als Heizmaterial für ein Lagerfeuer nutzen. Um das Feuer herum führt dann der lauthals singende Stamm der Komantschen seine wilden Kriegstänze auf. Verschliessen Sie das WC, der Vorgarten ist prädestiniert zum Recyclen von Stoffwechselprodukten. Mit einem solchen Fest schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe:
- Sie erhalten das prickelnde Ballermann-Feeling frei Haus geliefert, da Sie Ihre Wohnung nicht verlassen müssen.
- Rein ökologisch machen Sie sich damit einen vorbildlich schlanken Fuss.