Wissen Sie noch, wie spassig es damals war, als Sie Kind waren und die Masern bekamen? Von oben bis unten waren Sie gefleckt wie ein ulkiger Zirkusclown, Fieber hatten Sie auch deftig, und, was das Allertollste war, Sie durften eine Zeitlang dem schulischen Zwangsunterricht fernbleiben — wenigstens während der Zeit Ihrer Erkrankung mussten Sie nicht das saudumme Geschwätz des grenzdebilen Lehrpersonals wehrlos über sich ergehen lassen.
Und wenn das Masernvirus so richtig in Form war (und ist), dann konnte (kann) man sogar eine Enzephalitis davontragen. Bei den Folgeschäden, die eine solche Gehirnentzündung nach sich zu ziehen vermag, sprechen Ärzt*innen in ihrem den Normalsterblichen unverständlichen Fachchinesisch augenzwinkernd von einer «Vollklatsche». Wenn Sie jetzt sagen, dass bei den meisten Leuten aus Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis – von Ihrer Familie gar nicht erst zu reden – bei dieser Art von Symptomatik «vorher» und «nachher» schwer zu unterscheiden seien, dann stimmen wir Ihnen aufgrund unserer Lebenserfahrung von Herzen zu. Und setzen noch eins drauf: 89,6% derjenigen Typen, die wir kennen, könnten von einer Hirnentzündung gar nicht heimgesucht werden; denn Männer bekommen ja auch keinen Gebärmutterhalskrebs. Wir meinen in diesem Zusammenhang nicht neumoderne Transen und andere Hybridgeschlechter, sondern traditionell konfigurierte Damen und Herren, wie es sie früher gab, die damals sogar in der Lage waren, sich ohne die Assistenz von Bioassistent*innen und Genlabors fortzupflanzen.
Mutter Gaia schützt uns
Schweizer*innen sind von Geburt an vollständig krankheitsresistent, wachsen in intakter Umwelt auf und brauchen deshalb nicht geimpft zu werden. Solche naturnahen Lebewesen bezeichnet man mit dem Terminus technicus «autoimmun». Um diesen Zustand zu sichern und aufrechtzuerhalten, sollten unsere Kinder möglichst lange mit Muttermilch gefüttert werden. In der Schule sind dafür regelmässige Stillpausen einzuführen. Menschen, die auf diese Weise am Busen der Natur heranwachsen, werden glücklich durchs Leben schreiten, da sie wissen, dass ihnen Viren, Bakterien und andere Fieslinge nichts anhaben können. Moderne, selbstoptimierte Mütter, die aufgrund exzessiven Muckibuden-Krafttrainings ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale weitgehend verlustig gegangen sind, können ersatzweise eine dralle polnische Milchamme leasen. Diese Damen unterliegen keinerlei restriktiven Mindestlohnregelungen und belasten deshalb das Familienbudget nicht übermässig. Beim Erreichen der Pubertät wird dann bereits abgestillt, und die vollvegane Nahrungsaufnahme setzt ein.
Der alte Weg
Im Zuge dieser Ernährungsumstellung, die auch immer mehr erwachsene Menschen, die Erleuchtung erfahren haben, vornehmen, steigt die Zahl der Autoimmunen ständig, und Krankheitserreger jeglicher Art kämpfen zunehmend auf verlorenem Posten. Unsere Mutter Erde behütet uns, wir müssen es ihr nur gestatten und demütig und gläubig werden, wie es unsere keltischen Vorfahren waren. Viele von uns ziehen deshalb bereits regelmässig zur Sonnenwendfeier nach Stonehenge in Südengland, beten zu Wotan und Thor und schliessen neue Seelenverträge mit den Cherubim ab. Die Jungen werden dort feierlich in unsere Gemeinschaft aufgenommen und erhalten als Initiationsgeschenk ihre ersten Aluminiumhüte, um sie so vor tückischen Erdstrahlen und telepathischen Kontaktaufnahmeversuchen durch 5G-Antennen zu schützen, die im Auftrag von Tarantula, dem Schrecken aus den Nebeln von Andromeda, von einem dürftig als Telekommunikationsunternehmen getarnten chinesischen Verbrechersyndikat namens Huawei installiert werden. Etliche von uns haben inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt und wenden sich den völkisch orientierten Identitären zu, die sich den kriminellen Asylanten und immigrierenden Sozialschmarotzern in den Weg werfen und damit den von Fantômas, Ernst Stavro Blofeld, den Freimaurern sowie den «Weisen von Zion» infam geplanten Bevölkerungsaustausch von gutgläubigen Christenmenschen gegen hinterlistige Salafisten zwecks Liquidierung der abendländischen Leitkultur verhindern.
Die Mächte der Finsternis
Unserem grimmigen Erzfeind, dem Antichrist, ist nicht entgangen, dass wir Widerstand leisten, und er setzt alle Mittel der Hölle in Bewegung, uns wieder in seine Gewalt zu bringen. Wer nun aber glaubt, Mephisto sei ganz einfach daran zu erkennen, dass er Hörner und einen Pferdefuss habe sowie penetranten Schwefelgeruch verbreite, der unterliegt einem fatalen Irrtum und hat nicht ins Kalkül gezogen, dass Luzifer ein Meister der Täuschung ist, der dauernd seine Gestalt wechselt und in stets wechselnder Tarnverkleidung erscheint. Heute treten uns die Abgesandten des Fürsten der Unterwelt im Gewand von Pharmalobbyist*innen und Mediziner*innen entgegen und preisen uns scheinheilig die Segnungen ihrer Masernzwangsimpfung an: In Wirklichkeit wollen sie unsere unschuldigen Kindlein bis aufs Blut quälen, sie mit ätzendem Natternserum vergiften und sie sich auf diese diabolische Weise gefügig zu machen.
Es tut so weh!
Im Jahr 1976 wurde die deutsche Singer-Songwriter*in Bettina Wegner von einer schlimmen Schwermut ergriffen und wusste vor Betroffenheit weder ein, geschweige denn aus. Daraufhin griff sie zur Klampfe, stimmte einen elegischen Cantus an und wurde mit «Kinder» berühmt: «Sind so kleine Hände, winz’ge Finger dran. Darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann.» Diese schreckliche Moritat möchten wir hiermit zur Hymne der Impfverweigerer erküren. Dabei sind wir uns noch nicht einmal sicher, wie Frau Wegner zum Piksen der Kinder steht. Eines aber ist unbestreitbar: Als Orpheus sang, begannen die Steine zu weinen – wenn Wegner in die Saiten greift, schmilzt die Butter im Kühlschrank.