Kürzlich wurde das Foto eines Schwarzen Lochs publiziert, das man in 55 Millionen Lichtjahren Entfernung in der Galaxie M 87 entdeckt haben wollte. Später wurde kleinlaut eingeräumt, dass das Loch als solches bedauerlicherweise nicht sichtbar sei, lediglich Schatten und Umrahmung desselben könne man unscharf und verwackelt erkennen.
Als ich das Foto in der Zeitung sah, war ich sehr erstaunt und rief in Richtung Küche: «Berta, ein Schwarzes Loch hat ein Selfie gemacht!» Vorübergehend liess der dort herrschende Lärm etwas nach, und das Servicepersonal fragte zurück, woran ich denn erkenne, dass es ein Selfie sei. «Eher so ein Gefühl», rief ich meiner Frau zu, «von der Qualitätsanmutung her.» Das für das Schwarze Loch zuständige Team von «Event Horizon Telescope» erklärte dann aber, dass es kein Selfie sei, für das Bild hätten sie sogar etliche Radioteleskope zusammenschalten müssen, damit es wenigstens so etwas Ähnliches wie ein Foto geworden sei. Ich selbst habe zwar deutlich höhere Qualitätsansprüche, muss allerdings auch einräumen, dass es im Weltraum eher schwierig zu sein scheint, ansprechende Fotos anzufertigen; weil Kameras dort zu wenig Gravitation besitzen, um das Licht in sich hineinziehen zu können. Das können nur Schwarze Löcher. Die man aber nach der Aufnahme nicht mehr sehen kann, weil nämlich das Licht anschliessend in ihnen drin oder sonst wo ist. Genaueres ist nicht bekannt.
Basejumping im Amt
Wer von Schwarzen Löchern, Gravitationswellen und anderem kosmischen Hokuspokus redet, kommt nicht an Albert Einstein vorbei, dem sich vor 100 Jahren, als er still auf seinem Sessel im Berner Patentamt sass und geduldig auf den Feierabend wartete, die epochale Frage aufdrängte: «Wenn sich eine Person im freien Fall befindet, spürt sie dann ihr eigenes Gewicht?» Man muss wohl beim Staat angestellt sein, um auf solche Ideen zu verfallen. Weder ist bekannt, ob sich Albert anschliessend einen Wingsuit anlegte, aufs Stehpult kletterte und sich zwecks Beantwortung seiner Frage in die Tiefe stürzte, noch, ob aufgrund des dadurch entstehenden Gepolters sein Vorgesetzter in die Amtsstube gestürmt kam und schrie: «Sind Sie jetzt endgültig wahnsinnig geworden, Einstein?» Albert könnte darauf erwidert haben: «Zu dienen, Euer Gnaden: E = mc2». Daraus entwickelte er später seine Relativitätstheorie. Seitdem nennen wir alles, was unseren Horizont übersteigt, «theoretische Physik». Das kann aber auch nicht ganz stimmen, denn 97% unseres Lebens können unmöglich aus theoretischer Physik bestehen.
«Gott würfelt nicht!»
Das soll Einstein später einmal gesagt haben, als ihm ein gewisser Nils Bohr, der auch Physiker war, mit abstrusen Hirngespinsten namens «Quantenmechanik» saftig auf die Nerven ging. Die Quantenmechanik ist praxisorientierter als die Relativitätstheorie, die sich Albert damals ausdachte, um die Zeit im Patentamt totzuschlagen, und ihr Bezug zum täglichen Leben, um den es uns im vorliegenden Artikel ja geht, sollte aus folgendem Beispiel klar werden: Stellen Sie sich einmal vor, Sie wollen nachts zum Tanken fahren. Aufgrund Ihres geringfügig erhöhten Blutalkoholgehalts von 2,6‰ verfehlen Sie knapp die Einfahrt zur Servicestation und donnern betont kraftvoll in eine Zapfsäule; was ja durchaus mal vorkommen kann. Die Polizei dreht Ihnen natürlich umgehend einen Strick daraus und brüllt Sie an: «Haben Sie eigentlich einen an der Waffel, MANN?» Zum exakten Unfallhergang befragt, halten Sie sich schwankend an den Resten der Tankstelle fest und weisen darauf hin, dass Sie sich aufgrund der bei Streifenbeamten als bekannt vorauszusetzenden «Heisenbergschen Unschärferelation» ausserstande gesehen hätten, die Koordinaten der Einflugschneise zum Benzinfassen präzise in ihren Bordcomputer einzugeben. In der anschliessenden Nacht in der Ausnüchterungszelle werden Sie Gelegenheit haben, die wahren Ursachen dieses Ihnen widerfahrenen Missgeschicks in einem Artikel darzustellen und bei «Nature», dem weltweit führenden peer-reviewed Wissenschaftsmagazin, zur Publikation einzureichen. Bis zum Nobelpreis ist es dann nur noch ein Katzensprung.
Äpfel mit Birnen verglichen
Die heutige Physik krankt daran, dass sie sich dem Normalbürger nicht mehr verständlich machen kann. Dabei hatte alles einmal so vielversprechend begonnen – mit Isaac Newton in England beispielsweise. Der hielt unter einem Obstbaum Mittagsschlaf. Da fiel ihm ein Apfel auf den Kürbis. Daraus leitete er die Frage ab: «Wäre mein Schmerz ein anderer, wenn der Apfel nicht nach unten auf mein Haupt gestürzt, sondern ich nach oben geschossen und mit der Birne gegen einen Apfel geknallt wäre?» Unsere Frage an den Erfinder der Erdanziehungskraft: «Haben Sie noch alle Latten am Zaun, Newton?»
Fröhliche Wissenschaft
Heutzutage ist kaum bekannt, dass Chefmathematiker Pythagoras von Samos in einer Beta-Version von «Wetten, dass..?» kläglich an der simplen Frage scheiterte: «Wenn in einem 90°-Dreieck die Summe der Katheten-Quadrate gleich dem Hypotenusen-Quadrat ist, wie spät ist es dann morgens um 9 Uhr in Athen?» Moderne Naturwissenschaftler möchten sich solche Blamagen ersparen. Sie machen deshalb nur noch, worauf sie Bock haben. Aus diesem Grunde haben sie sich bei CERN in Genf eine unterirdische Carrera-Bahn gebaut, die sie aus Verschleierungsgründen «Large Hadron Collider» nennen. Dort liefern sie sich unter vorsätzlicher Missachtung sämtlicher Tempolimits illegale Verfolgungsrennen mit den durchgeknallten Minions. Damit ihnen der Steuerzahler, der den Spass in astronomischer Höhe finanzieren darf, nicht auf die Schliche kommt, haben diese abgefeimten Subventionsbetrüger dem Anführer der Minions den pseudowissenschaftlichen Tarnnamen «Mr. Higgs-Boson» gegeben.