Was wir immer schon befürchtet, aber nie zu äussern gewagt haben – die NZZ zerrte es jüngst wissenschaftlich fundiert ans Tageslicht: Die Zukunft wird anders, als es die Vergangenheit war. Und eventuell sogar anders, als es die Gegenwart ist.
Da sich nicht alle unserer Leser ein kostspieliges NZZ-Abo leisten können – und zukünftig in Zeiten wachsenden Prekariats immer weniger -, haben wir den eingangs genannten epochalen NZZ-Artikel von der dem Nebelspalter nahestehenden «Horn in Thurgau School for Advanced Studies of the Near, Middle and Far Future» analysieren und Readers-Digest-mässig aufbereiten lassen:
Die dunklen Bataillone
Prof. Erik Brynjolfsson, Zukunftsforscher an der Uni Boston, sieht laut NZZ die Roboter allerorten im Vormarsch begriffen: «Ich sage Ihnen eines, meine Herren: Roboter, Roboter, Roboter; sie marschieren, marschieren, marschieren – und niemand wird sie aufhalten können!» Es scheint sich dabei um eine Variante der Kampfläufer des Imperiums zu handeln.
Beim WEF in Davos hat der Professor diesen von ihm aufgestöberten Tatbestand den anderen Teilnehmern anvertraut. Diese haben daraufhin gedacht, aber nicht gesagt, dass ihnen alles scheissegal ist, solange nicht sie von diesen blöden Blechkisten terrorisiert werden. Was wenig wahrscheinlich ist, da sie ihr Schreckenssystem im Geheimen aus dem Untergrund à la Fantômas, IWF und Bilderberg steuern. Somit auch den weltweiten Robotereinsatz ganz im Stil der finsteren Seite der Macht kontrollieren.
Mit- statt gegeneinander
Der Mensch als solcher muss sich anpassen, er muss «mit den Maschinen rennen statt gegen sie», wie Prof. Brynjolfsson weiter sagte. Roboter seien übrigens weder gut noch böse, auch dies habe der dänische Wissenschaftler nach jahrzehntelangen, unerbittlichen Forschungen und Experimenten herausgefunden. Dies haben sie mit uns Menschen gemeinsam. Es kommt sowohl bei Maschinenmenschen als auch bei Menschenmenschen darauf an, wie man sie einsetzt.
Betrachten wir das Beispiel «Chauffeur», um exemplarisch zu demonstrieren, wie sich die Relation «Mensch vs. Maschine» im Arbeitsmarkt entwickeln wird. Den Fall Alstom nehmen wir nicht, den abgenutzten Begriff Frankenstärke auch nicht; beide sind bolschewistisch unterwandert und werden von der Volksfront in durchsichtigster Weise als Sturmgeschütze missbraucht. Anders die NZZ, die strikt wissenschaftlich argumentiert.
Sie sind da
Kürzlich brauste der baden-württembergische Ministerpräsident auf Befehl der Daimler-Benz AG in einem vollautomatischen LKW durch die Gegend: Der Brummi fuhr wie von Geisterhand gesteuert, Kretschmann sass daneben und mampfte Sandwiches. Im Ländle sind die Roboter also schon an der Macht und haben als Erstes die Grünen unterjocht, die jetzt keine Spätzle mehr kriegen, sondern belegte Brote fressen müssen.
Freiheit!
Wie die NZZ und andere verkünden, werden Arbeitnehmer nach Abschluss der 4. industriellen Revolution damit rechnen können, dass sie im Laufe ihres Lebens zwischen drei und 8266 Tätigkeiten nachgehen dürfen. Firmen in unserem Sinne wird es keine mehr geben. Löhne auch nicht. Der digitale Mensch wird es geniessen, dass er in voll variablen Lebensumständen existiert.
Aus Überzeugung wird er sich von der schwachsinnigen Steinzeitsichtweise verabschieden, dass die Wirtschaft dazu erfunden worden sei, den Menschen zu versorgen. Roboter werden den von antiquiertem Sozialklimbim befreiten Arbeitnehmer mit der App «Ran an die Säcke» zum dynamischen Frondienst für das Imperium aufbieten: heute in Narvik, morgen in Punta Arenas – «Event working» vom Feinsten!
Fazit
Wenn auch die Zukunft vage ist, etwas ist unverkennbar: Die NZZ, die nicht im Ruf des Maschinenstürmens steht, wird noch manche Artikel in unterschiedlich verbrämter und mehr oder weniger prickelnder Form bringen. Die Decodierung der darin verpackten Botschaft ist denkbar einfach: «Arbeitnehmer, haltet einfach mal euer Maul und arbeitet mehr für weniger; sonst schicken wir den bösen Roboter!»
Ob dieser Golem nun «Dampfmaschine», «Roboter» oder «Industrie 4.0» heisst und welche Funktionen er auch immer in welcher Form ausführt, für EINE Aufgabe waren und sind diese Kreaturen seit mehr als 150 Jahren alle hervorragend geeignet: Lohnabhängige in Angst und Schrecken bezüglich ihrer Zukunft zu versetzen. Wem nützts? NZZ-VIP-Abonnenten beispielsweise.