Schluss mit lustig!

Schluss mit lustig!

Verehrtes Publikum

«Sag niemals nie!» – als mir die Neue Fricktaler Zeitung vor einiger Zeit grosszügigerweise die Chance bot, die Kolumne «Mensch, Peters!» zu betreuen, hatte ich mir fest vorgenommen, ohne Ausnahme über das Chaos und die Ungereimtheiten zu schreiben, die wir in blauäugiger Weise als unser ganz normales Alltagsleben anzusehen pflegen. Politische Scharmützel, an denen ich in früheren Jahren mit Begeisterung (ich gebe es zu) teilgenommen hatte, wollte ich eigentlich von Stund an «den anderen» überlassen. Eigentlich.

Dann geschah im Osten Europas etwas, das seitdem die Medien von morgens bis abends beschäftigt. Und uns mit. Wladimir der Schreckliche verkündete: «You wanna go to war? We take you to war, okay.» Das Gesetz des Tony «Scarface» Montana als Methode der internationalen Konfliktlösung?

Und die Zeche zahlt wie immer die Zivilbevölkerung, die in verwüsteten Städten mit Hunger, Verletzung und Tod konfrontiert wird: «Denn die einen sind im Dunkeln, und die andern sind im Licht. Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!»

Etliche dieser Heimatvertriebenen sind auch bei uns im Fricktal gestrandet. Dass wir ihnen helfen, scheint mir ein Gebot der Menschlichkeit. Dass wir auf diese Weise auch damit beschäftigt sind, die «Kollateralschäden» zu reparieren, die machtbesessene, auf der Gehaltsliste des militärisch-industriellen Komplexes stehende Vollidioten angerichtet haben, wäre ein anderes Thema. Ich schreibe dies hier vorsätzlich undifferenziert! Ob die NATO… und der Kreml… und wir… und die Schweizer Souveränität… und neue Kampfflugzeuge…; es leiden die Menschen, es leidet die Humanität. Und dies ist NICHT akzeptabel – basta!

* Trigger warning: Hier endet der ernsthafte Teil! *

Vor dem ukrainischen Weltendrama gerät inzwischen völlig in Vergessenheit, welche Tantalusqualen eine arme Seele, von einem gnadenlosen Schandgericht eingebuchtet, in einem finsteren Verlies im Tower of London zu erdulden hat. Gemeint ist nicht Julian Assange, sondern Boris Becker. Als er kürzlich auf den Alarmknopf drückte, um sich beim Hotelmanagement über das miserable Essen zu beschweren, schnauzte ihn ein sadistischer Wärter an: «Mister Baker, this is for emergencies, only – not for calling the room service!»

Da sitzt er nun im Knast, der demoralisierte Tenniscrack, dem bei seiner Vermögensverwaltung das eine oder andere kleine Missgeschick unterlaufen ist. Und keiner bringt ihm seinen gewohnten Taittinger Nocturne Rosé als Schlummertrunk  – welch eine Tragödie! 

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